HAIKU, TANKA & SENRYU
Klar spiegelt der See das Licht des Mondes über dem grünen Hügel.
Gerade erwacht - Spatzengezwitscher tönt schon Durchs offene Fenster.
Die erste Knospe
und wieder einmal Hoffnung
auf ein neues Glück.
Kirschblüten überall - Wie kann ich sie bewahren Mit meinem Pinsel?
Erste Kirschblüten - Wieder ein Jahr vergangen Auf dieser Erde!
Ungepflückt bleiben Die blühenden Lilien Am Rand des Weges.
Himmel und Meer Vereinen sich Blau in Blau Fern am Horizont.
Der Blüten Farbe
Bleibt mir als Erinnerung An Deine Lippen.
Sonne, Regen, Wind, Schnee - Und immer grün der Bambus Vor meiner Türe.
Mitten im Regen kommt plötzlich aus den Wolken die Sonne hervor.
Plötzlicher Schauer - Leer schwingt nun die Schaukel am einsamen Baum.
Welle um Welle Löscht die Spur meiner Schritte Im glitzernden Sand.
Sonne am Himmel - Und schon regt sich Leben Auf allen Feldern.
Die Abendstille Zerissen von den Schreien Der Pfaue im Park.
Noch ein heißer Tag - Und die Tomaten endlich Reif für die Ernte!
Verirrte Fliege In meinem stillen Zimmer Einziger Besuch!
Heiß die Sonne Über dem reifen Rapsfeld - Ein goldener Tag!
Ein Sonnenstrahl malt Mir einen Regenbogen
An die Zimmerwand.
Flöte im Abendrot - Ein Echo fernen Lebens Hinter dem Horizont.
Endlose Weite - Allein mit Sand und Hitze Folge ich der Spur.
Kein Hauch zu spüren - Aus heiterem Himmel tönt Jäh ferner Donner.
Schreibend im Garten Plötzlich fällt ein Sonnenstrahl Auf meine Zeilen.
Am Morgen Nebel. Erstes goldnes Birkenblatt schwebt leise erdwärts. Ein frisches Lüftchen weht nun durch die zartgrünen Zweige.
Der Lärchen gelbes Nadelkleid als Vorbote
des nahen Winters lässt seine Kälte ahnen selbst an sonnigen Tagen.
Regen auf Blättern Auf dem heißen Ofen singt der alte Kessel.
Kaum gefegt der Pfad ist er schon wieder bedeckt von braunen Blättern.
Rauschender Regen in einer stürmischen Nacht Wie schwer fällt der Schlaf!
Sanfte Weinberge Und Lachen aus der Schenke Lockt am Waldesrand.
Blätter im Herbstwind. Wieder einmal gehe ich Allein durch den Wald.
Kein Blatt mehr am Baum - Und meine Vorratskammer Ist noch nicht gefüllt!
Gesichter schweben Durch den dichten Nebel auf Der Alten Brücke.
Auch noch am Abend Leuchtet die Sonnenblume In meiner Vase.
Verdorrte Wiesen - von meiner müden Stirne Tropft der Schweiß.
Auf deinem Grabstein Als Wächter deiner Ruhe einsam ein Rabe.
Des Winters Stille Jählings zerrissen durch den Schrei einer Krähe.
Reif auf den Zweigen - Leise knistert das Holzscheit im offenen Feuer.
Schmelzendes Eis - Nahe ist jetzt wohl schon bald Des Winters Ende.
Leer die Bank am See Wo wir noch zusammen Saßen letztes Jahr.
Heimkehr am Abend - Wie duftet der heiße Tee In meiner Kanne!
Schnee auf meiner Haut - Doch dein strahlendes Lächeln Wärmt meine Seele.
Die letzten Blätter Sind nun vom Baum gefallen - Zeit für die Reise.
Die Kerzenflamme Lässt deinen Schatten tanzen Auf dem Wandschirm.
Am Neujahrsmorgen: So viele gute Vorsätze Und so wenig Zeit.
Sachte sich wiegend im sanften Wind des Morgens der Bambus im Hain.
Lautloser Abend - schon zeigt sich der erste Stern am dunklen Himmel.
Wolkenlose Nacht - Tausende Sternenlichter über der Lichtstadt.
Lesend eingenickt - Ganz allein nur für sich selbst Brennt nun die Kerze.
Kinder und Greise - Wie nah zusammen liegen Doch Geburt und Tod!
Bitter ist der Tee Trinkst du ihn ganz allein Ohne einen Freund.
Aus dem Schlaf gerissen - Immer noch bin ich gefangen Im selben Körper!
Schlaflose Nacht - Mondlicht auf meinem Laken. Schon wieder allein.
Der Schein der Lampe Durch meine offene Tür Lockt einen Igel.
Bambus im Nachtwind - Auf leisen Pfoten schleicht Die Katze vorbei.
Nahe der Abend - Wie viele Schritte sind es Bis zur Heimkehr?
Eine Tasse Tee Und schon bin ich betrunken Glücklich und ruhig.
Wolken und Gletscher Spiegeln sich in den Fluten Des stillen Bergsees.
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